Plus Nach der Ungewissheit vor dem Start ist das Alm-Dorf in Stadtbergen gut angelaufen. Was die Betreiber für ein Zwischenfazit ziehen.
Von Tobias SchertlerHeino Steinker strahlt. Wegen der Corona-Pandemie stand er, wie viele Schausteller, vor einer Reise ins Ungewisse. Vor mehr als einer Woche haben er und seine Frau Gabriele aber das Alm-Dorf in der Stadtberger Panzerstraße aufstellen. In normalen Zeiten betreibt das Ehepaar den Biergarten auf dem Augsburger Plärrer. Doch der fällt flach. Die Alternative in
Stadtbergen scheint gut anzukommen. So gut, dass die Bierhähne nun noch länger sprudeln.Alm-Dorf: Der Biergarten ist als Ersatz für den Plärrer gedacht
"Wir sind zufrieden. Der Laden läuft, vor allem am Abend“, berichtet Heino Steinker, während er am Ausschank mithilft. Wie gut der Freiluft-Biergarten ankommt, zeigt sich für Steinker darin, dass Gruppen sogar Tische reservieren. Genaue Besucherzahlen könne er aber nicht nennen.
Eine Stunde vor Schließung des Festes am Mittwochabend sitzen ungefähr 70 bis 80 Leute beisammen. Die vielen Gruppen halten aber Abstand zueinander. Wieso die eigentlich zugelassene Anzahl von 50 Gästen auf 100 erhöht wurde, erklärt Heino Steinker: „Wir bekamen die Genehmigung, weil die Stadt von unserem Hygienekonzept überzeugt war.“ Weil das Angebot des Alm-Dorfs so gut angenommen wird, wurde der Betrieb um eine Woche verlängert. Neuer Schlusstermin ist nun der 22. August.
Die Vorschriften unterscheiden sich indes nicht wesentlich von den mittlerweile üblichen Regeln in Restaurants und Biergärten. Auch Bürgermeister Paul Metz und Ordnungsamtsleiter Markus Voh habe es im Alm-Dorf gefallen, freut sich Schausteller Steinker.
Das Alm-Dorf hat separate Ein- und Ausgänge
Der Eingang mit dem großen Bogen ist durch ein Absperrgitter sowie zwei in unterschiedliche Richtungen weisende Pfeile getrennt. Dadurch können sich die Besucher beim Betreten und Verlassen des Geländes nicht in die Quere kommen. Auch stehen Desinfektionsmittelspender zur Verfügung. Aneinander angrenzende Tische sind durch Plexiglasscheiben voneinander abgegrenzt, sodass ein „Kabinenflair“ entsteht. Auch das Eintragen in die Besucherlisten funktioniere. „Die Gäste sind super vernünftig. Bisher hat sich niemand beschwert, weil die Leute das mittlerweile auch gewohnt sind“, vermutet Heino Steinker.
Ein Blick in das Rund des Alm–Dorfes lässt erahnen, dass die Besucher gute Laune haben. So hat sich in der Mitte des Geländes eine ganz besondere Gruppe eingefunden. Der Verein der Königstreuen Augsburger und Freunde König Ludwigs II. hält gerade seinen wöchentlichen Stammtisch ab. Eigentlich würden die regelmäßigen Sitzungen im Alm-Dorf auf dem Plärrer stattfinden, doch in Stadtbergen sei es auch ganz nett, sagt Arno Wehrmann.
„Hier ist es lustig, die Leute amüsieren sich“, erzählt das Vereinsmitglied. Um „ihrem“ König auch entsprechend huldigen zu können, hat Heino Steinker, der ebenfalls Mitglied ist, eine eigene Kabine für seine Freunde eingerichtet. In der blickt König Ludwig II. stoisch in die Ferne, umrahmt von majestätischer Garnitur. „Das hat der Heino extra für den Plärrer gemacht und hierher mitgenommen“, verrät der Erste Vorsitzende Udo Aichmayer, der mit einem markanten Schnauzer zu glänzen weiß.
Das Alm-Dorf in Stadtbergen ist laut Besuchern eine "super Sache"
Ein paar Meter weiter sitzt ein Paar aus Stadtbergen an einem Biertisch. Die zwei sind ebenfalls von dem Konzept überzeugt: „Das ist eine super Sache“, berichten die beiden unisono. Sie sind nicht das erste Mal auf dem Alm-Dorf: „Wir haben hier eine Dauerkarte.“ Deshalb seien sie auch schon zum fünften oder sechsten Mal da gewesen.
Zurück zu den Betreibern. Die müssen, wie die Mitarbeiter, wegen des Tragens der Masken hinter den Theken kräftig schwitzen. Plexiglasscheiben zwischen Besuchern und Verkäufern seien aber keine Option, sagt die Chefin. „Gerade an der langen Theke beim Essensstand wäre das problematisch, da man ja alles reinigen muss“, erklärt Gabriele Steinker den Verzicht darauf. Zudem würde sich die Luft dann noch mehr stauen.
Was aber machen die Wirte, wenn das Wetter in den kommenden Tagen etwas schlechter wird? Gabriele Steinker: „Wir sind von Beruf Optimisten. Sonst könnten wir den Job auch nicht machen.“
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