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Friday, July 24, 2020

Romrod: ein "dolles Dorf" mit Stadtrechten - Oberhessische Zeitung

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Ehrensache, dass auch der Kindergarten seinen Beitrag leistet. Fotos: Krämer

Ehrensache, dass auch der Kindergarten seinen Beitrag leistet. Fotos: Krämer

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RomrodDas "dolle Dorf" Romrod, das aber Stadtrechte hat, zeigte sich von der Sonnenseite. Wegen der Corona-Krise ist die Aktion des Hessischen Rundfunks erst zum zweiten Mal in diesem Jahr wieder auf Sendung.

Aus der "corona-geschützten" Lostrommel zog hr-Redakteur Philipp Wellhöfer im Fernsehstudio am Donnerstag das Dorf Romrod - und musste sich beim Eintreffen vor dem Bürgerhaus noch am selben Abend korrigieren lassen: Stadt Romrod. Aber Philipp Wellhöfer, der im Jahr 2015 schon einmal mit dem "Dollen Dorf" in Romrod, aber im Ortsteil Ober-Breidenbach drehte, nahm es gelassen. Mit seinen Hinweisen an die zahlreich erschienenen Romröder, darunter auch Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg (CDU) und der stellvertretende Ortsvorsteher Reiner Weitzel (SPD), hatte er die Bürger schnell auf seiner Seite. In launigen Worten stellte Wellhöfer den Ablauf der Dreharbeiten vor: "Wir haben maximal fünf Minuten Sendezeit. Und die wollen wir mit einem schönen ,Angeber-Filmbeitrag' über Romrod füllen." In diesem Kontext forderte er die Romröder dazu auf, sich mit Ideen und Maßnahmen einzubringen, mitzumachen bei der Erstellung des Drehbuches.

Im Fernsehen gelte das journalistische Gebot: "Bild schlägt alles", sagte Wellhöfer. Das sollte auch für den Beitrag "Dolles Dorf" aus der Stadt Romrod gelten.

Bei der Ideensammlung gab es viele Hinweise. Letztlich einigte man sich auf wenige markante und auf Beiträge, die als Alleinstellungsmerkmal für Romrod gelten. Mitten dabei war "Willy auf der Kehrmaschine". Willy Eifert, der immer auf seiner Kehrmaschine unterwegs ist, fuhr dem hr-Team sozusagen immer ins Bild.

Da neben Ortsvorsteher Hauke Schmehl, der im Urlaub ist, auch sein Stellvertreter Reiner Weitzel bei den Dreharbeiten kurzfristig ausfiel, nahm Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg die Regie in Hand. Dabei organisierte sie kurzfristig das "kleine Museumsuferfest" am Ocherbach am Freitagnachmittag in allen Facetten. Das Museumsufer fungierte als Bühne für "Dolles Dorf". Die Vereine aus Romrod, unter anderem die Sportfreunde mit der Gymnastikgruppe, der Lauftreff, Angelverein, Kneippverein, VdK oder auch der Lutherverein mit dem Pilgerkreuz gaben sich ein Stelldichein. Mitten drin war auch der evangelische Kindergarten mit dem Hinweis auf das Haus "Schlossblick". Ebenso die evangelische Kirchengemeinde, und sogar die "Romröder Volksmusiker" waren gekommen. Sie alle gaben ein buntes Bild gelebter Gemeinschaft. Mit Jennifer und Andreas Lehmann und Tochter Mia (18 Monate) hatte sich sogar ein "Brautpaar" eingefunden.

Zuvor war das hr-Team für Filmaufnahmen aber auch dort, wo für Romrod Anfang der 1970er Jahre eine neue Zeit begann, die heute mehr denn je zur Besorgnis Anlass gibt: am Landhotel. In der seit Jahren leer stehenden Immobilie hatte es in der Vergangenheit immer wieder Vandalismus gegeben. Bürgermeisterin Birgit Richtberg erzählte für den hr-Beitrag mehr zur Geschichte des Hotels, das ursprünglich als Kur- und Kneipp-Hotel konzipiert gewesen sei. Der letzte Hotelier habe das Hotel an einen chinesischen Investor verkauft. 2011 sei eine Delegation gekommen, die interessante Pläne gehabt habe, diese seien jedoch nie realisiert worden. 2016 sei das "Licht" ausgemacht worden - bis heute. Die Stadt habe ordnungsrechtlich keine Handlungsoptionen.

Gleichzeitig stellte Richtberg auch einen Wunsch für diesen schönen Ort in der Natur vor, ein neuer Anfang, der mit einer Grundrenovierung beginne: Wohnungen, betreutes Wohnen, in Kombination mit einer medizinischen Versorgung. Weil das alles Maßnahmen und Möglichkeiten seien, "die wir hier in Romrod brauchen können. Wir brauchen hier wieder einen schönen erholsamen Platz für die Romröder". Der Ist-Zustand mache sie hilflos und etwas wütend: "Weil man einer Entwicklung zuschauen muss, für die man nichts kann, aber auch nichts dagegen unternehmen kann."

Auch beim Landwirt Gemmer wurde gefilmt. Die kleine Stadt hatte das hr-Team aber auch zwecks Filmaufnahmen bereits bei einer Rundfahrt unter den Kamera-Blick genommen.

Das obligatorische Abschluss-Bild das "Dolle Dorf" entstand dann in der "Rabenstruth". Man darf gespannt sein, was der Redakteur und Autor Philipp Wellhöfer aus den umfangreichen Dreharbeiten und den O-Ton-Beiträgen im Studio in Frankfurt zusammengeschnitten hat. Am Samstag, 25. Juli, ist der Beitrag über Romrod als "dolles Dorf" mit Stadtrechten in der Hessenschau (19.30 Uhr) zu sehen.




July 25, 2020 at 12:40AM
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