Heilbronn Die Stadt Heilbronn lehnt die Idee für ein "Genießer-Dorf" im Wertwiesenpark während der Sommerferien ab. Der "Nutzungsdruck" im Park sei zu Corona-Zeiten zu hoch. Die Agentur Hamann and Friends meint: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Der Event-Ausschuss der Stadt Heilbronn hat die von der Agentur Hamann and Friends beantragte Wein-Veranstaltung "Genießerdorf" in den Wertwiesen einstimmig abgelehnt. Dies teilte das Rathaus am Donnerstag auf Stimme-Anfrage mit. "Grundsätzlich begrüßen wir jedes Engagement mit dem Ziel, die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern", kommentiert Oberbürgermeister Harry Mergel die Entscheidung.
Einen großen Teil des Parks in den Sommerferien über sechs Wochen mittwochs bis sonntags für ein kostenpflichtiges Veranstaltungsformat zu sperren, komme jedoch "für uns in der aktuellen Situation nicht infrage." In diesem Jahr, in dem viele Menschen wegen der Corona-Pandemie ihren Urlaub zu Hause verbringen, nehme "der Nutzungsdruck auf den Park an Stärke zu."
Die amtliche Begründung
Das Grünflächenamt, das unter Leitung von Hans-Peter Barz den Park verwaltet und pflegt, teilte der Agentur gestern mit: "Ihrem Wunsch nach Anmietung einer größeren Teilfläche des Wertwiesenparks für eine sechswöchige Veranstaltung können wir nicht entsprechen." Wie der OB argumentiert das Amt mit dem Nutzungsdruck, aber auch mit den Interessen der Anwohner. Der Park sei in den vergangenen Wochen zu einem wichtigen Erholungsort geworden.
Hier eine 1,5 Hektar große Spiel- und Liegewiese abzutrennen, sei "schon in normalen Zeiten" über einen langen Zeitraum schwierig, schließlich handele es sich um die am intensivsten genutzte Parkanlage in Heilbronn. Außerdem seien die dortigen Veranstaltungen "wegen der Lärmentwicklung" stets "im Fokus der Anwohner": übrigens einer der Hauptgründe für die seinerzeitige Etablierung des städtischen Eventausschusses. Auch unter dem Anwohner-Aspekt sei eine solche Veranstaltung "nicht darstellbar."
Kein Abklatsch des Weindorfs
Hamanns Konzept sah - unter Beachtung der Corona-Schutzmaßnahmen, die ab August Veranstaltungen mit 500 Besuchern erlauben - einen "klassischen Erlebnisweingarten" vor: Auf einer umzäunten Wiese mit Tischen und Bänken hätten an 14 Stände ein halbes Dutzend Gastronomen Weine von zwölf Gütern und Genossenschaften ausgeschenkt und eigene Speisen angeboten. "Wir wollen keinen Abklatsch des Weindorfes", hatte Hamann bei Vorlage seines Konzepts am Montag gesagt.
Vielmehr sei die Grundidee, in Zeiten, da das öffentliche Leben Schritt für Schritt wieder in Schwung komme, Weinfreunden "etwas zu bieten". Gleichzeitig sollte die Veranstaltung die durch Corona-Beschränkungen gebeutelten Winzer und Gastronomen stützen - und nicht zuletzt die Agentur Hamann and Friends und ihre zehn Mitarbeiter, die in normalen Jahren von bis zu 250 Veranstaltungen leben.
Hamann reagiert "ohne Groll"
Die Begründung der Stadt ist für Stefan Hamann "absolut zu verstehen." "Wir leben derzeit in anderen Zeiten, gewiss sind in diesen Sommerferien mehr Menschen in der Stadt als sonst." Wenn die Stadt in einer Abwägung von Bürgerinteressen und kommerziellen Interessen für die Bürger entscheide, sei das verständlich. "Ich akzeptiere das ohne Groll. Aber aufgeschoben muss ja nicht aufgehoben sein".
Für Irritationen hatte hinter den Kulissen gesorgt, dass Hamann in seiner Teilnehmerliste auch zwei Namen von Betrieben genannt hatte, die ihm oder seinem Partner Tobias Mohr noch gar nicht definitiv zugesagt hatten. Ein anderer Betrieb war durch eine Namensverwechslung veröffentlicht worden, wofür Stefan Hamann ausdrücklich um Entschuldigung bittet.
July 09, 2020 at 08:27PM
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Genießer-Dorf in den Wertwiesen findet nicht statt - STIMME.de - Heilbronner Stimme
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Dorf
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